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30.09.2024
Einführungsgottesdienst von Pfarrerin Barbara Lötzsch in der St. Johanneskirche Gera

Der Gottesdienst stand ganz im Zeichen von Dankbarkeit und Freude. Nach vier Wochen bereits in Gera und bei vielen Veranstaltungen dabei, wurde Barbara Lötzsch am 29. September offiziell in den Pfarrdienst der Stadtkirchengemeinde Gera feierlich eingeführt.

In ihrer Predigt sprach sie über einen Bibelvers, der ihr sehr am Herzen liegt. Besonders berührend war das Gleichnis vom vierfachen Acker behandelte und uns an die Bedeutung von Geduld und Hoffnung erinnerte. Trotz aller Sorgen und Ängste, die momentan in vielen Menschen herrschen, hofft sie, dass der Samen der Liebe aufgeht und Millionenfach Kraft spendet. Umrahmt wurde der Gottesdienst von den Chören der Stadtkirchengemeinde. Handglocken, Bläser, Kinderchor und der Heinrich-Schütz-Chor gaben der Einführung einen festlichen Rahmen. Während eines Empfangs im Anschluss wurden Barbara Lötzsch viele gute Wünsche mit auf ihren Weg gegeben, darunter von Oberbürgermeister Kurt Dannenberg, dem GKR Vorsitzenden Albert Zetzsche sowie von vielen Gemeindemitgliedern aus nah und fern. Die Gemeinde freut sich auf weitere gemeinsame Momente mit Pfarrerin Barbara Lötzsch und heißt sie nochmals herzlich willkommen.


Von Budapest nach Gera: Barbara Lötzsch ist neue Pfarrerin in der Johanniskirche
Warum sich eine bisherige Auslandspfarrerin für die Stadtkirchgemeinde in Gera entscheidet

Mehrere Jahre war die Pfarrstelle an der Johanniskirche unbesetzt. Da die Arbeit, insbesondere nach den Pandemiejahren, immer intensiver wurde, war eine Unterstützung dringend geboten. Seit 2023 wurde, auch durch die Evangelische Landeskirche Mitteldeutschland (EKM), intensiv nach einer Neubesetzung gesucht.
Pfarrerin Barbara Lötzsch kehrte nach sechs Jahren Auslandspfarrstelle in Ungarn Ende August nach Deutschland zurück. Während der Suche nach einer neuen Arbeitsaufgabe sei sie auf die Geraer Pfarrstelle angesprochen worden. „Ich habe mich beworben und bin genommen worden, darüber freue ich mich sehr“, gesteht sie. „Es war für uns wichtig, auch wegen der Arbeitsstelle von meinem Mann, der beim MDR arbeitet, im Großraum Leipzig zu bleiben. Die Arbeit in Gera ist in meinen Augen attraktiv und die Entfernung für meinen Mann gut händelbar“. Das Ehepaar ist ohne Kinder nach Gera gezogen, denn diese gehen bereits ihre eigenen Wege.

Die Region um Leipzig prägte ihr Leben

Barbara Lötzsch wurde vor 55 Jahren in Leipzig geboren und ist im Muldentalkreis aufgewachsen. „Mein erster Wunsch nach dem Abitur war das Medizinstudium, was jedoch unter den politischen Bedingungen für mich schwer möglich war. Doch konnte ich mir auch vorstellen, innerhalb der Kirche einen Arbeits- und Lebensplatz zu finden. Deshalb habe ich mich für Theologie beworben“, erinnert sich Barbara Lötzsch. In den gesellschaftlichen Umbruchzeiten in den Jahren 1988/89 war es jedoch nicht möglich, sofort einen Studienplatz zu erhalten. In dieser Zeit arbeitete sie in der Krankenpflege und in einer Einrichtung mit behinderten Menschen.
„Durch Menschen, die mich in der Studienzeit gut begleiteten, habe ich meinen Weg in den Pfarrberuf gefunden. Nach dem Studienabschluss in Leipzig und Marburg war aufgrund der vielen Abgänger nicht sofort eine Pfarrstelle für mich frei.“ Barbara Lötzsch arbeitete ein Jahr als Religionslehrerin in Schkeuditz und bekam 2002 ihre erste Pfarrstelle bei Wurzen übertragen. Nach einem Wechsel nach Machern, einem Dorf bei Leipzig, und verschiedenen Vertretungsdiensten kam 2018 die Entscheidung für Budapest.

Auslandspfarrstelle in Budapest für sechs Jahre

„Nach elf Jahren Pfarrerin in Leipzig und Umgebung tut eine Veränderung immer gut. Die Auslandspfarrstelle war eine mehrfach begründete, fundierte und ganz bewusste Entscheidung in der Familie, diesen Weg zu gehen“, erklärt Barbara Lötzsch. „In Machern haben wir vielfältige Arbeit mit Geflüchteten geleistet und ich bin Menschen begegnet, denen es schwer fiel, sich sprachlich zurechtzufinden. Ich wollte wissen, wie es ist, in ein Land zu gehen, dessen Sprache ich überhaupt nicht sprach. Mein Ziel war es, Ungarisch zu lernen und ich habe es geschafft“, so die Pfarrerin.

In Budapest betreute sie die Deutschsprachige Evangelische Gemeinde Budapest, die zur Evangelisch-Lutherischen-Kirche in Ungarn zählt. „Ganz besonders ist mir die Frömmigkeit in Ungarn in Erinnerung geblieben“, so Barbara Lötzsch. „Nach dem Gottesdienst verabschiedet man sich mit dem lutherischen Gruß ‚Ein feste Burg ist unser Gott‘, ein Zeichen, dass man ganz bewusst ein Teil der Gemeinde sein möchte“. Da es in Ungarn keine staatliche Kirchensteuer gibt, kommen die Mitglieder der Gemeinde freiwillig für die anfallenden Kosten auf.

Ziele und Wünsche für die neue Aufgabe in Gera

Anders als in Budapest, weiß sie, wird die neue Pfarrstelle in Gera mehr in die Stadtgesellschaft hinein strahlen. „Auf diese Verantwortung freue ich mich sehr. Neben aller Arbeit, die ich als Pfarrerin kenne, möchte ich Menschen innerhalb und außerhalb der Gemeinde für ihre Arbeit und ihr Leben geistlich stärken“, betont Barbara Lötzsch. Neugier, Wachheit, interessante Fragen, ganz viel Offenheit und Freundlichkeit, das sind die Dinge, die sich die neue Pfarrerin von der Geraer Gemeinde wünscht. „Die Gespräche nach dem Vorstellungs-Gottesdienst gaben mir Zuversicht und Mut“, freut sich Barbara Lötzsch.
Vor vier Wochen hat die Pfarrerin in Gera ihren neuen Dienst angetreten und bereits einige Aufgaben in der Stadtkirchgemeinde erfüllt. „Aktuell möchte ich viele Leute kennenlernen“, sagte sie während eines Gottesdienstes in der Salvatorkirche. In dieser kurzen Zeit hat sie „Momento – Gutes über die Stadt“, die Zusammenkunft montags vor der Salvatorkirche, kennengelernt. „Es ist eine wirklich gute Idee, die das Engagement der Zivilgesellschaft demokratisch aufzeigt. Wir setzen uns dafür ein, dass unsere Gesellschaft bunt und vielfältig bleibt. Ich bin froh und dankbar, dass dies, wenn auch zeitlich begrenzt, stadtübergreifend funktioniert hat“, freut sich Barbara Lötzsch.


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