27.12.2024
Das besondere Krippenspiel in Lederhose

In diesem Jahr erlebte die Gemeinde Lederhose, die zum Gemeindeverband Münchenberndorf gehört, einen ganz besonderen Höhepunkt zu Heiligabend. Die kleine Kirche in Lederhose steht unmittelbar an der Hauptstraße. Mit einem Glockenturm überragt sie die Häuser des Dorfes. Im Inneren empfängt den Besucher eine Wohlbehaglichkeit. Kein dunkler Kirchenraum mit Steinen, sondern ein großer Gemeinderaumes eröffnet sich dem Betrachter. Darüber befindet sich eine Orgelempore.

Alles ist weihnachtlich geschmückt. In einer Ecke spendet ein Kachelofen angenehme Wärme. Der Altarraum etwas abgesetzt. Ein großes Kreuz trennt ihn von dem anderen Raum. In den Fenstern, am Eingang des Altarraumes und auf dem Altar findet man Tannengrün mit Kerzen. Auch eine kleine Weihnachtskrippe erinnert an das Fest. Beate Becker hat die Kirche so schön weihnachtlich geschmückt und Christian Seliger stiftete den Weihnachtsbaum, eine schlanke Colorado Tanne.

Seit mehreren Jahren trifft sich eine Krippenspielgruppe, die aus Pfarrern, Lehrern und Erziehern besteht, jedoch sich in den letzten Jahren um weitere Spieler bereichert hat. Propst i.R. Hans Mikosch ist mit seinen Darstellern mit seinem Krippenspiel in Gemeinden zu Gast, die ansonsten kein Krippenspiel am Heiligabend im Gottesdienst erleben können. Das etwas andere Krippenspiel setzt auf die Geschichte aus dem Lukasevangelium auf, richtet den Blick jedoch durch die Jahrtausende in unsere Zeit. In jedem Jahr wird die Geschichte um aktuelle Bezüge ergänzt. So wird es niemals die gleichen Dialoge geben.

Was halten Gans, Esel und Ochse von den Menschen. Sie philosophieren und fühlen doch, dass mit dem Kind, das Maria trägt, eine neue Zeitrechnung anbrechen wird. Was soll so eine Volkszählung bringen, fragt sich ein Handwerker. Der Finanzbeamte will trotzdem sein Geld und verspricht, wenn wir bald eine neue Regierung bekommen, wird alles besser und beschwichtigt so den Handwerker, der vor Steuern kaum noch existieren kann. Auch die Sternengucker machen sich auf den Weg. Diesmal haben sie sogar drei E-Kamele dabei. Ob die Photovoltaik Module auf ihren Rücken bis Bethlehem durchhalten? Angekommen sind sie schon mal. Wie die Hirten haben auch sie ihre Gaben für das Kind mitgebracht. So stehen alle um die Krippe und singen mit den Besuchern in der Kirche „Stille Nacht, heilige Nacht“.

In ihrer Predigt sprach Pfarrerin Adelheid Cellarius-Mikosch über das "Damals" und das "Heute". Viele sagen, das Leben war schon immer so. So war es auch damals. Maria muss ihren langen Weg gehen, ist stark und sich bewusst, ein Königskind zu tragen. Jedes Kind ist eigentlich ein Königskind. In all ihrer Not waren die Israeliten in einer zerrissenen Situation, sie waren jedoch voller Hoffnung und erwarteten den Erlöser. „Was wäre es eine Hoffnung für die Menschen in der Ukraine, in Russland, in Gaza oder in Israel, wenn die Waffen schweigen würden. Lasst eurer Herz ein Hort des Friedens sein.“ Im Stall von Bethlehem herrscht vollkommene Gemeinschaft, Jesus ist bei den Menschen. Das Licht von Bethlehem hat einen Raum in unserem Herzen geschaffen, lassen wir dieses Licht nach Außen scheinen.

Im Anschluss gab es für die Menschen im Gottesdienst einen heißen Becher Glühwein oder Kinderpunsch für den Weg nach Hause in ihre Weihnachtsstuben.


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