St. Salvator

Kirchenkreis Gera
St. Salvator

Die Salvatorkirche auf dem Nicoaliberg, unweit des Geraers Marktplatzes gelegen, ist eine architektonische
und kunstgeschichtliche Besonderheit: Erbaut zwischen 1717 und 1720 im Stil des Barock wurde ihr Inneres
Anfang des 20. Jahrhunderts im Jugendstil umgestaltet und ist seither einer der größten Kirchen mit Jugendstilausstattung in Thüringen.



Adressdaten


  • Nicolaiberg 4
    07545 Gera

Daten & Fakten


  • Baujahr: 1717-1720
  • Baustile: Barocke Außenhaut, komplettes Jugendstilensemble im Inneren.
  • Besonderheiten: Die Salvatorkirche gehört zu den wichtigsten Jugendstilbauten Europas.

Profil


Gottesdienst - Bei uns findet regelmäßig Gottesdienst statt. Bibel zur Lektüre - Bei uns liegt eine Bibel zur Lektüre aus. Gebetsort - Wir haben einen besonderen Gebetsort (z.B. Lichterbaum, Kapelle, Kreuzgang o.Ä.). Führungen - Wir bieten auf Nachfrage Führungen an. Kirchenführer - Wir bieten einen gedruckten Kirchenführer. Veranstaltungen - Wir führen besondere Veranstaltungen durch (z.B. Konzerte oder Ausstellungen). Reformation - Unsere Kirche ist ein Ort der Reformationsgeschichte. behindertengerecht - Wir sind auf behinderte Menschen eingestellt. Rad- oder Wanderweg - Wir liegen an einem Rad-/wanderweg. Toilette - Im Umkreis von 100m finden Sie eine öffentliche Toilette.

Beschreibung


St. Salvator wurde anstelle der dortigen Nikolauskapelle errichtet, die 1686 beim Stadtbrand zerstört wurde.
Anfang des 18. Jahrhunderts nach den Plänen des kursächsischen Landesbaumeisters David Schatz erbaut, wurde der Turm der Kirche, fertiggestellt 1778, zwei Jahre später beim großen Stadtbrand zerstört und bis 1783 wieder aufgebaut.

Die Kirche verfügt über eine Orgel des Orgelbauers Ernst Röver und wurde von 1903-1905 erbaut.

Im Jahr 2020 feierte sie ihr 300. Jubiläum mit aufwendigen Ausstellungen und bezaubernden Konzerten.

Auf dem Nicolaiberg standen ursprünglich eine dem heiligen Nikolaus geweihte Kapelle und ein Termineihaus (Unterkunftshaus für Bettelmönche). Die Kapelle, nach der der Berg bereits 1333 als „zcu Gera uf sente Nycolaus berge“ bezeichnet wird, brannte beim Stadtbrand von 1686 ab. 1717 wurden die Ruinen abgerissen, um der neuen Kirche Platz zu machen.

Die Barockkirche selbst wurde in den Jahren 1717 bis 1720 nach Plänen des kursächsischen Landesbaumeisters David Schatz erbaut, der Turm jedoch – nachdem man mit einer eigens eingerichteten Turmbaulotterie zu den erforderlichen Mitteln gekommen war – erst in den Jahren 1775 bis 1778 nach Plänen von Gerardo Hofmann. Nur zwei Jahre später wurde die Kirche beim Geraer Stadtbrand 1780 zerstört.

Im Gegensatz zur zweiten damaligen Geraer Kirche, der Johanniskirche, wurde die Salvatorkirche in den Jahren 1781 bis 1783 wieder aufgebaut und ist daher seitdem die einzige Kirche in Geras historischer Altstadt.

Bis zur Errichtung der neuen Johanniskirche (1885 geweiht) war sie die alleinige Pfarrkirche Geras, außerdem wurden hier – weil die alte Johanniskirchgruft, die traditionelle Grablege der Geraer Reußen, nach dem Stadtbrand nicht mehr nutzbar war – 1802 der letzte Herr von Reuß-Gera, Heinrich XXX., und 1829 seine Gemahlin Luise Christiane von Pfalz-Birkenfeld beigesetzt.

Als die Reformation zuerst Thüringen und dann auch den Rest der Welt erreicht hatte, kam es eines Tages zum ersten protestantischen Kirchenbau. Bisher waren die Kirchen einfach weiter benutzt worden. Aber nun sollte in Torgau eine neue Schlosskapelle gebaut werden. Deshalb musste Luther überlegen, wie eine protestantische Kirche aussehen sollte. Er gab seinen Kirchenarchitekten nur einen einzigen Rat. Die Kanzel musste im Kirchenraum ebenso zentral sein wie der Altar. Die Predigt war ihm nämlich genauso wichtig wie die Sakramente. So wurde es gemacht, und allmählich entwickelte sich der lutherische Kanzelaltar, der in der überwiegenden Zahl der Thüringer Dorfkirchen heute noch zu sehen ist.

Eine wichtige Stadtkirche, die das lutherische Bauprogramm übernommen hat, ist St. Salvator auf dem Nikolaiberg in Gera. Die Barockkirche, die 1903 im Geiste des Jugendstils komplett umgestaltet wurde, wird von einem eindrucksvollen Altar-Kanzel-Ensemble geprägt.

Da es in Europa nur wenige Kirchen gibt, die eine so geschlossene Jugendstileinrichtung aufweisen, bemüht sich die Gemeinde St. Salvator als Offene Kirche zu präsentieren.

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