18.06.2023
Bewegende Verabschiedung von Pfarrer Michael Kleim in den Ruhestand.
Ein festlicher Gottesdienst umrahmte den Abschied von Pfarrer Michael Kleim aus seinem aktiven Pfarrdienst. Seinen Ruhestand wird er in Leipzig verbringen, um näher bei seiner Familie zu sein. Von 1995 bis heute war sein Lebensmittelpunkt Gera. Eine gut gefüllte Salvatorkirche zeigte, viele Menschen in Gera und Umgebung verbinden mit Michael Kleim eine besondere Zeit im Leben, ob beruflich, musikalisch, seelsorglich oder als Pfarrer für Gera mit einem besonderem Engagement für Versöhnung und Menschenrechte.
In seiner persönlichen Predigt, die unter den Worten aus 2. Kor. 3, 17, „Unser ewiger Gott ist Geistkraft, und wo die Geistkraft des Ewigen ist, da ist Freiheit“ stand, ging er auf seine Vorstellung von Freiheit ein. Dieser Vers aus dem 2. Korintherbrief wurde ihm bereits zu seiner Ordination mitgegeben. Der Wunsch und die Suche nach Freiheit haben sein Leben bestimmt und ihm viel Mut während der SED-Diktatur abverlangt.
"Meine Sicht auf die Welt wurde immer offener. Ich begegnete Menschen, die wie ich, den Eigensinn wagten. Und es war Kirche, in der ich den Freiraum für solchen Eigensinn fand", sagte er. "Als Pfarrer habe ich versucht, Menschen dabei zu begleiten, sich dieser Freiheit Gottes zu öffnen und auch Eigensinn zu wagen. Es ist einfach irre spannend, einen eigenen, zuweilen auch kritischen Glauben zu entdecken." Michael Kleim schaut dankbar auf die Zeit in Gera und auf seinen Weg als Seelsorger und Prediger zurück. In seinem Herzen wird er die zahllosen wertvollen Erinnerungen, Erfahrungen und Segnungen bewahren. Er kann loslassen und weiß, dass sein Tun in gute Hände fällt und fortgesetzt wird. In dem festlichen Gottesdienst mit Musik vom Posaunenchor und Orgel erhielt Michael Kleim den Segen von Superintendent Hendrik Mattenklodt für seinen weiteren Lebensweg.
In Grußworten und persönlichen Gesprächen kam immer wieder der Dank an sein entschlossenes Wirken für die Schwachen in unserer Stadt zum Ausdruck. Pfarrer Andreas Schaller übergab ein Originalflugblatt aus der Wendezeit und Pastor Uwe Heimowsky hat das Symbol des Preises für Menchenrechte, die Taube in Form von fünf Fingern für Michael Kleim mitgebracht und ehrte ihn somit symbolisch für seinen Einsatz für die Menschenrechte. Sein unermüdliches Bemühen für eine weltoffene Stadt und die Freundschaft mit den Christen in Geras Partnerstadt Arnheim in den Niederlanden prägten sein gesellschaftliches Engagement.